Entschädigung für NS-Verfolgte

Aus Belgien, den Niederlanden und Norwegen waren etwa 2.000 Personen im Strafgefängnis Wolfenbüttel und seinen Außenarbeitsorten inhaftiert. 63 von ihnen wurden mit der Guillotine hingerichtet. Die Fürsorge- oder Entschädigungsleistungen für Rückkehrer*innen beziehungsweise für die Angehörigen der Verstorbenen fielen in den jeweiligen Ländern sehr unterschiedlich aus. In allen drei Ländern gab es politische Auseinandersetzungen über die Frage, wer Entschädigung erhalten sollte. Verhandelt wurde damit auch das Selbstbild der jeweiligen Nachkriegsgesellschaft und der Umgang mit der Zeit der Besatzung.

Erfahren Sie mehr über die Entschädigung in den einzelnen Ländern.

Belgien

Niederlande

Norwegen

Die Bundesrepublik Deutschland und der lange Weg der Entschädigung

Juni 1956

Das BundesentschädigungsgesetzBundesentschädigungsgesetz BEG Das rückwirkend ab Oktober 1953 geltende Gesetz war das erste bundeseinheitliche geltende Entschädigungsgesetz für Menschen, die während des Nationalsozialismus Enteignung, Zwangsarbeit, Deportation und Lagerhaft erleiden mussten. Anspruchsberechtigt waren Personen, die zum 31. Dezember 1952 oder davor ihren Wohnsitz im Bundesgebiet bzw. im früheren Deutschen Reich hatten sowie ihre Hinterbliebenen. Ausländische NS-Verfolgte waren von dem Gesetz somit zum großen Teil ausgeschlossen. (BEGBundesentschädigungsgesetz BEG Das rückwirkend ab Oktober 1953 geltende Gesetz war das erste bundeseinheitliche geltende Entschädigungsgesetz für Menschen, die während des Nationalsozialismus Enteignung, Zwangsarbeit, Deportation und Lagerhaft erleiden mussten. Anspruchsberechtigt waren Personen, die zum 31. Dezember 1952 oder davor ihren Wohnsitz im Bundesgebiet bzw. im früheren Deutschen Reich hatten sowie ihre Hinterbliebenen. Ausländische NS-Verfolgte waren von dem Gesetz somit zum großen Teil ausgeschlossen. ) wird in der Bundesrepublik Deutschland verabschiedet. Entschädigungsansprüche für ausländische NS-Verfolgte sind darin durch die Wohnsitz- und Stichtagsregelungausschlossen.

September 1990

Der Zwei-plus-Vier-VertragZwei-plus-Vier-Vertrag Auch „Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland“, abgeschlossen zwischen den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs und den beiden deutschen Staaten, stellte die Souveränität des vereinten Deutschlands her. zwischen den vier Siegermächten, der DDR und der BRD ebnet außen- und sicherheitspolitisch den Weg für die Wiedervereinigung. Die Reparationsfrage wird im Vertrag nicht behandelt. Sie gilt für die Bundesregierung als abgeschlossen.

Deutschland schließt stattdessen analog zu den westeuropäischen Globalabkommen der 1960er Jahre zwischen 1991 und 1998 bilaterale Entschädigungsabkommen mit den ehemaligen Staaten der Sowjetunion ab: Polen, Russland, der Ukraine, Weißrussland, Estland, Lettland und Litauen.